Fafnir

(Fafner „der Umarmer”) Der Sohn von Hreidmar. Seine Brüder sind Otur und Regin.

Als die Götter Odin, Hönir und Loki am Wasserfall Andwarafors einen Otter entdeckten, warf Loki den mit einem Stein zu Tode. Es war dies aber der in einen Otter verwandelte Sohn des Hreidmar. Als Entschädigung für den Mord müssen die Götter den Balg des Otters mit rotem Gold füllen, was schließlich gelingt, indem Loki mit dem Netz der Meeresgöttin Ran bei Andwarafors einen Hecht fängt, der ein von einer Norne verwandelter Zwerg namens Andwari ist.

Diesen Schatz nehmen die Götter dem Andwari ab, der das Gold mit einem Fluch belegt. Kaum ist er bei Hreidmar, wird der von seinem Sohn Fafnir mit dem Schwert durchbohrt, weil er die getreue Verteilung des Wergeldes verweigert. Auch seinem Bruder Regin droht der ruchlose mit Mord, so daß Fafnir den Schatz für sich alleine behält.

Er verwandelt sich in einen Lindwurm und bewacht nun in einer selbstgegrabenen Höhle auf der Gnitaheide sein Gold. Abgesehen von seiner Drachengestalt trug er dem Helm Oegishalmr, der seinen Anblick noch entsetzlicher machte.

Regin hatte unterdessen den jugendlichen Helden Sigurd zum Ziehsohne. Dem schmiedet er das Schwert Garm, dessen Stoß Fafnir durch Sigurds Hand ein Ende bereitet. Sigurd hatte auf dem Weg, den Fafner von seiner Höhle zum Wasser nahm, eine Grube gegraben, in der er dem Drachen auflauert und ihm das Schwert in den Leib stößt.

Im Sterben verheißt Fafnir dem, daß auch er Unglück mit diesem Schatz, dem Hort, erleben wird. Weiter teilt der Lindwurm seinem Überwinder Geheimnisse über die Nornen und den Ort der letzte Schlacht zwischen den Asen und ihren Feinden mit (Oskopnir).

Dieses Motiv des Weissagens durch den Drachen, den der Sonnenheld Sigurd (=Siegfried) überwunden hat, erinnert an den griechischen Sonnengott Apollo, der den Drachen Python in die Tiefe der Erde hinabgestürzt hatte. Im Orakel von Delphi wirkte die Pythia als Medium, das dessen Weissagungen den Apollonpriestern mitteilte (Grimm 1992, S. 308).

 

Farbauti und Laufey

Ein Riesenpaar und die Eltern des Feuergottes Loki.
Farbautis (Farbaute, „Grausamer Schläger”, „Blitz”) Frau hieß Laufey („Laubblatt”, „Bauminsel”) oder Nal. Farbauti schleuderte einen Blitzstrahl, worauf Laufey den Loki gebar.

 

Feldgeister

Wohl mit der Zunahme des Ackerbaus bei den Germanen wuchs auch deren Interessen an den Alben der Feldflur. Diese förderten oder hemmten das Gedeihen der Feldfrucht, weshalb man die Feldgeister entweder nicht zu reizen suchte, sie zu vertreiben oder sie sich gewogen zu machen.

Beispielsweise war das Wogen des Getreides im Wind auf das Treiben der Windkatze oder Wetterkatzen zurückzuführen. Auch wolken im Korn die Windsauen, Windböcke oder Windwölfe.

Gewarnt wurden Kinder davor, im Getreidefeld Kornblumen zu pflücken, besonders blaue, zu leicht könnten sie Opfer des Bullkaters werden.

Bei der Ernte gilt es den Korndämon zu beachten. Vor der Sense weicht dieser Dämon zurück, ehe er sich endlich in der letzten Garbe verbirgt. Über sein weiteres Schicksal und seine Gestalt gibt es verschiedenste Angaben. So gibt es den Roggenwolf, den Getreidehahn oder den Kornstier, der entweder mit der letzten Garbe getötet wird, eine Tat, die entweder belohnt wird oder gebüßt werden muß. Oder der Korndämon zieht mit der Ernte auf die Tenne.

Außer Feldgeistern tierischer Gestalt gibt es auch welche, die menschenähnlich sind. Die Kornmutter oder die Kornweiber, die Hafermuhme oder die Alte sind ihre Namen, was an Vorstellungen von einer Großen Mutter Erde gemahnt.
Männlicher Gefährte der Kornmutter ist der wilde Kornmann mit dem eisernen Knüppel. Ihm gilt der Brauch, die letzten Halme bei der Ernte stehen zu lassen oder aus der letzten Garbe Puppen zu binden, die bekleidet werden und die Ehrengast beim anschließenden Erntefest sind. Anschließend wird die Puppe sorgfältig im Hause untergebracht (vgl. Herrmann 1994, S. 153ff.).
In Zusammenhang mit solchen Bräuchen sind auch die Vogelscheuchen zu sehen.

 

Fenja und Menja

(„Moorbewohnerin” u. „Sklavin”, „Halsbandträgerin” ?) Die legendäre Friedensherrschaft Frodis endet, als dieser habgierig, die beiden Riesinnen in seiner Wünschelmühle Grotti über Gebühr Glück und Reichtum mahlen ließ. Fenja und Menja, rächen sich, indem sie des nachts ein feindliches Heer herbeimahlen (Edda, Mühlenlied).

 

Fenrir

Fenris, Fenrisulfr (nord. Fenriswolf, „Sumpfbewohner”?); Managarm (Mondhund) In der nordischen Mythologie ist Fenrir ein gewaltiger Dämon in Wolfsgestalt. Fenrir ist der Sohn der Riesin Angrboda und des Loki (die Voluspa nennt diesen Wolf Hwedrungssohn, 55).
Seine Geschwister sind Midgardsomr (Jörmungand) und Hel.

Die Nornen warnten davor, daß der Fenriswolf dereinst Odin den Tod bringen werde. Laut Prophezeiung sollte „ein Zeitalter der Axt, des Schwertes, des Windes und schließlich des Wolfes kommen, bevor dann die Welt vollständig zerstört würde”. So beschloß man, den Wolf festzusetzen.

Den Göttern gelang es erst im dritten Versuch, den Fenrir mit der von Zwergen gewirkten Schnur Gleipnir bis zum Weltende zu fesseln. Zwei andere Schnüre, Droma und Läding, hatten das Ungeheuer zuvor zerissen. Fenrir wollte nicht gefesselt werden und so legte ihm Tyr als Zeichen des Vertrauens eine Hand in den Rachen. Als Fenrir bemerkte, daß diese Fessel unlösbar war, fasste er zu und Tyr lebte seitdem ohne rechte Hand. Übrigens zum Gelächter der anderen Götter, denen wichtiger war, daß der Wolf vorerst unschädlich war.

Zu Ragnarök wird Fenrir sich losreißen, die Sonne Sol verschlingen und im Zweikampf Odin auffressen. Vidar reißt ihm dafür den Rachen entzwei bzw. stößt ihm seine Waffe ins Herz (Voluspa 55).

Odin versammelt die besten Kämpfer als Einherier bei sich in Walhalla, weil der „graue Wolf die Hallen der Götter beobachtet”. So hatte ein dänischer König über Odins scheinbare Benachteiligung seiner tapfersten Krieger zu klagen, die allesamt im Kampfe gefallen waren.

Fenrir ähnelt dem Höllenhund Garm, der zu Ragnarök wie er seine Fesseln sprengen wird (Voluspa 49). Hati und Sköll, die Wölfe, die dann Sonne und den Mond verschlingen werden, sind wohl Abwandlungen dieser Gestalt, sie sollen auch Söhne des Fenrir sein.Auch der altiranische Dämon Azi Dahaka erinnert in vielen Zügen an dieses Untier.

 

Fensal

Wohnort der Frigg

 

Fimbulvetr

(nord. „riesiger Winter”) Eine Naturkatastrophe in der nordischen Mythologie.

Es handelt sich um eine Eiszeit mit drei strengen Wintern, ohne Sommer dazwischen, mit Schnee, klirrendem Frost und eisigen Stürmen. Fimbulvetr ist eine der Einleitungen zum allgemeinen Untergang der Götter (Ragnarök).

 

Fjalar und Galar

(Fialar, Fjalarr, Gjallar) Zwei bösartige Dvergr (Zwerge) der nordischen Mythen.
Fjalar und sein Bruder Galar erschlugen den Kvasir (Odur), weil es sie nach dessen Weisheit gelüstete.
Sein Blut mischten sie mit Honig und brauten so den Skaldenmet Odrörir, der Weisheit verlieh.
Später verloren Fjalar und Galar diesen Trank an den Riesen Suttung, dessen Eltern ebenfalls ihre Opfer wurden.
siehe auch die ausführliche Darstellung zum Odrörir
ar (Fialar, Fjalarr) heißt auch ein feuerroter Hahn. Er wohnt beim Eggdir, dem höchsten Gipfel im finsteren Norden, und sein Krähen gehört zu den Einleitungen zu Ragnarök (Edda, Voluspa 34). Dieses Krähen Fjalars wird in Walhalla der Hahn Gullinkambi aufnehmen.

 

Fjörgyn, Fjörgynn

(Fjöryn, Fjörgvyn) In der isländischen Mythologie die Erde, Tochter der Nott und des Onar. Sie war Geliebte des Odin und ist von ihm Mutter des Thor (Edda, Voluspa 56). Ein anderer Name dieser Fjörgyn ist Hlôdyn („Herd”), siehe auch Jörd.
Fjörgynn ist auch männlich und dann der Vater der Frigg und ein Gewitter- und Donnergott.

 

Fornjotr

(nord. „alter Jüte”) In altnordischer Mythologie ein Urzeit- und Reifriese (Hrimthursar).

Fornjotr ist der Vater der Naturgewalten, die in Gestalt der drei Riesen Hler (Meer), Logi (Feuer) und Kari („der über die Winde herrscht”) personifiziert sind.

Sohn des Kari ist Jökull (Gletscher) oder Frosti. Kari ist auch der Großvater von Snaer (Schnee) und der drei Töchter Fönn, Drifa und Miöll, allesamt Personifikationen der Erscheinungen von Frost, Schnee und Eis.

 

Forseti

(„Vorsitzender am Thing”, fries. Fosite, auch Foseti, sächs. Firihsazi, ahd. Forsit) Forseti ist der germanische Gott des Rechts und des Gesetzes, Vorsitzender der Thing-Versammlung und gilt auch als Gott des Windes und des Fischfangs.

Der „gerechte Richter” Forseti gilt als Sohn des Balder und der Nanna. Er residiert im von Gold und Silber glänzenden Saal Glitnir, gelegen in Glastheim. In dieser Halle, „von Gold sind die Pforten und von Silber das Saaldach” spricht er täglich Recht bei Götter und Menschen und schlichtet alle Fehden (Edda, Grimnirlied 15).

Besondere Verehrung fand der westfriesische Gott Fosite auf der Nordseeinsel Fositesland (heute Helgoland). Hier entsprang eine Quelle, deren Wasser allenfalls schweigend geschöpft wurde, hier weidete das dem Gott geheiligte Vieh, das niemand ungestraft schlachtete. Hierin erinnert Fosite an den griechischen Helios. Homer schilderte, wie Odysseus die Insel Thrinakia des Sonnengottes Helios erreichte, dort seine Mannschaft frevelnd dessen Rinder schlachtete und sie zur Strafe dieses Frevels alle umkamen, bis auf den Odysseus, der dieses zu verhindern versprochen hatte (Homer, Odyssee 12.320ff).

Als ein christlicher Missionar, der heilige Willibrord zwischen 690 und 714 auf die Insel kam und Fosetis Vieh bedenkenlos schlachtete, ohne daran zu sterben, vermag der wütende König der Friesen, Radbod, nicht, ihn zu töten, nur einigen von dessen Gesellen kann er ihr Ende bereiten. Allerdings hatte Radbod den Schutzherrn Willibrords, den fränkischen König Pippin zu fürchten (HERRMANN 1994, S. 224f.).

Eine zweite christliche Expedition brachte den Missionar Liudger nach Fosetesland. Bei der Anfahrt soll sich eine dunkle Wolke von der Insel verzogen haben, Heiterkeit kehrte ein und das Evangelium hielt Einzug. Selbstredend wurden alle heidnischen Götzentempel vernichtet. Seitdem soll die Insel „Heilig Land”, Hêleglend oder Helgoland, heißen (HERRMANN 1994, S. 225.).

Nach friesischer Überlieferung gab der oberste Gott, der als Thius Forsita auch als Eigenschaft des Thius aufgefasst werden kann, dem Volk Recht und Gesetz. Als das Christentum mit den Heerzügen Karls d. Gr. nach Norden vordrang, ließ der Franke die Friesen fragen, wie ihr Gesetz sei. Die Friesen beratschlagten und wählten aus ihren sieben Seelanden zwölf Asegen, (Rechtssprecher), die sie zu Karl sandten. Auch nach eingeräumten Fristen nach friesischem Recht vermochten sie keine befriedigende Auskunft zu geben, weshalb als ihr Schicksal bestimmt wurde, daß sie in führerlosem Schiff ausgesetzt würden.

Aufgrund ihrer Gebete gesellte sich den zwölfen ein dreizehnter hinzu und ruderte sie mit einer Axt an Land. Den Dürstenden schaffte er mit dem Wurf seiner Axt auf das Gras an der Küste eine Quelle, ehe er ihnen Recht und Gesetz verkündete. So sei das friesische Recht entstanden. Den Ort wo dieses geschah nannte man später Axenthove, von der Axt, und den Weg des Gottes dorthin Eeswey, den Weg des Ees, vgl. Asen (HERRMANN 1994, S. 226f.).

 

Franken

» siehe Stämme

 

Freki

» siehe Geri

 

Freyja

(nord. „Frau”, „Herrin”, Freya, Frea) Sie ist in der germanischen Mythologie die schöne Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe sowie Lehrerin der Magie.

Der Freyja heilig war die Linde. Unter zahlreichen Freyja-Linden hielt man die Thing-Versammlungen ab.Freyja gehört als Tochter des Meergottes Njörd und der Riesin Skadi zum Geschlecht der Vanen, sie trägt den Beinamen „Vanadis”. Ihr Bruder ist der Freyr. Der Wohnsitz Freyjas ist Folkwang in Asgard. Freyja ist Tochter der Skadi und des Njörd. Sie is gleichzeitig Schwester und Gattin des Freyr. Sie soll aber auch mit einem Odr vermählt gewesen sein. Dieser ist kein Gott, wenigstens kein Ase. Er verließ Freyja und sie suchte ihn unter fremden Völkern, dabei goldene Tränen vergießend.

Nach dem Krieg zwischen Asen und Vanen kommt sie zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder als Geisel zu den Asen, ihr Wohnsitz wird Folkwang und sie wird Gattin Odins.

Freyja und Odin wählen täglich je eine Hälfte der Einherier aus. Denn Freyja trägt auch kriegerische Züge und ist Oberhaupt der Walküren. Die ihren leben bei ihr in Folkwang im Saal Sessrumnir.

Als Magierin lehrt Freyja den Asen ihren Zauber Seidr. Mit ihrem magischen Falkengewand kann sie sich jederzeit in diesen Vogel verwandeln. Einen ihrer Liebhaber, den Ottar, verwandelte sie in einen Eber.

Das Reittier der Freyja ist der Eber Hildeswin (Hildeswin ist auch der Name ihres Helms). Auch läßt sie sich im Wagen von einer Meute Katzen ziehen. Ihr Attribut ist die Halskette Brisingamen. Die erwarb sie, zum Unwillen Odins, indem sie je eine Nacht mit den kunstfertigen Dvergr Alfrigg, Dvalinn, Grerr und Berlingr verbrachte.

Als ihr Mann Odur verschwunden war, suchte sie ihn in der ganzen Welt Trauernd vergoß sie dabei goldene Tränen. Vielleicht war dieser Odur (oder Od) der Odin selbst, der häufig Wanderungen unternahm.

Freyja ist die bedeutendste Göttin der nordischen Mythen, in Schweden und Norwegen sind zahlreiche Orte nach ihr benannt.
In der Mythologie kommt es zu Überschneidungen der Gestalt Freyjas mit der von Frigg; die Gestalt der Gullveig könnte mit der Freyas identisch sein. Als Beiname Freyjas genannt ist Gefjon („die gebende”), die sonst eigenständige Göttin ist.
Auch der Freitag trägt seinen Namen nach ihr.
Freyja ist gleich bzw. trägt Züge der Bertha, der Hulla oder der Huld sowie der aus dem Märchen bekannten Frau Holle. Sie entspricht auch der Frau Venus der deutschen Sage, die im Hörselberg wohnt und den Tannhäuser bei sich aufnimmt.

Freyja soll im Innern des Berges Elbrus im Kaukasus wohnen. Hier hißten Soldaten der Waffen-SS 1942 die Fahne mit dem Hakenkreuz, ehe die allermeisten Soldaten der 6. Armee in Stalingrad den Tod fanden.

 

Freyr

(Frö, Fro, nord. „Herr”) Ein nordgermanischer Fruchtbarkeits- und Vegetationsgott, Gott der Ernte und des Wohlstands, sanftmütiger Gott der Sommersonne und des Regens, Hochgott der Vanen, Herrscher des Albenreiches Alfheim (Edda, Grimnirlied 5) und mythischer Ahnherr des schwedischen Königshauses der Ynglinge.
Sein Beiname Skirr bedeutet „der Glänzende”.

Freyr ist einer der Wanen und Sohn des Njörd (Grimnirlied 43) und der Skadi, gleichzeitig Zwillingsbruder und Gatte der Freyja. Später wurde er aber Gemahl der Riesin Gerd (von „Feld”) und mit ihr der Vater des Königs Fjölnir.
Dem Freyr gehören das Schiff Skidbladnir (Grimnirlied 43) und der goldene Eber Gullinborsti. Seine Waffe ist ein Schwert, das aus eigener Kraft kämpfte.
Ihm dienen die Beyla, der Byggwir („Gerstenmann”) und der Skirnir.

Als Geste der Versöhnung ging Freyr nach Ende des Asen-Vanen-Krieges zusammen mit seinem Vater Njörd nach Asgard.
Als Freyr die schöne Riesin Gerdr sah, war er sofort in sie verliebt. Seinen Diener Skirnir ließ er, krank vor Liebe, um sie werben. Der ritt auf einem Zauberpferd zu der Riesin. Angekommen in der Halle ihres Vaters Gymir überwand er die sie umgebende Waberlohe und bot ihr reiche Brautgeschenke an, die Gerdr allesamt ablehnte: Elf Äpfel der Idun und einen von Odins Armreifen. Auch die Drohung Skirnirs, sie mit dem Schwert zu töten, stimmte Gerdr nicht um. Erst als er einen Zauberspruch beginnt, der Gerdr so häßlich werden ließe, das sich niemals ein anderer um sie bemühen würde, willigte die Riesin ein.
Als Lohn durfte Skirnir Pferd und Schwert behalten.

Zu Ragnarök wird der Freyr sein Schwert vermissen und unbewaffnet als einer der ersten Götter gegen den Riesen Surtr fallen. Zuvor aber wird Freyr den Riesen Beli, einen Bruder der Gerdr, mit einem Hirschgeweih erschlagen.

Das erste Reihe der Runen heißt das „Aett des Freyr”
Freyrs Statue in seinem Tempel im schwedischen Uppsala war für ihren gewaltigen Penis berühmt. Diese Ausstattung ließ ihn die Römer mit dem Priapos gleichsetzen.
Auf Freyr als ihren Ahnen führte sich das schwedische Geschlecht der Ynglinge zurück.

 

Frodi

(Frodhi, Frothe) Ein sagenhafter dänischer König aus dem Geschlecht der Skiöldungen (Schildungen). Seine Herrschaft verbindet man mit einer langen Friedenszeit äußerer wie innerer Sicherheit, einem Goldenen Zeitalter, das Frodis Friede genannt wurde. Er ist Sohn des Fridleif, dessen Vater Skiöld einer der Söhne Odins ist. In der Heldensage kommt Frodi mehrfach vor.
Die Friedenszeit endet, als Frodi, ebenso friedensstiftend wie habgierig, zwei Riesinnen in seiner Wünschelmühle Grotti über Gebühr Glück und Reichtum mahlen ließ. Die beiden, sie heißen Fenja und Menja, rächen sich, indem sie des nachts ein feindliches Heer herbeimahlen, das unter Führung des Mysing Frodis Herrschaft vernichtete (Edda, Mühlenlied).

Frodis FriedeEine langen Friedenszeit äußerer wie innerer Sicherheit unter Herrschaft Frodis. Es gab weder Neid noch Mord noch Diebstahl. Dieses Goldene Zeitalter endet, als Frodi, ebenso friedensstiftend wie habgierig, zwei Riesinnen in seiner Wünschelmühle Grotti über Gebühr Glück und Reichtum mahlen ließ. Die beiden, sie heißen Fenja und Menja, rächen sich, indem sie des nachts ein feindliches Heer herbeimahlen (Edda, Mühlenlied).

 

Froheim

Standort von Walhalla

 

Fulla

(nord. „die Fülle”, Fylla, Volla): Eine jungfräuliche Göttin der Fülle, Spenderin von Segen und Reichtum.
Fulla ist Schatzhüterin und Botin der Frigg (Edda, Grimnismal). Im zweiten Merseburger Zauberspruch wird sie als Schwester der Frigg bezeichnet.
Nach J. GRIMM entspricht Fulla dem männlichen Gott Pilnitis oder Pilnitus, der bei den alten Preußen und Letten Verehrung fand. Er stellt eine Verbindung zum Vollmond dar (Deutsche Mythologie Bd. I, S. 256).

 

Fylgjen

(Sg. Fylgja, Pl. Fylgjur; nord. „Folgerinnen”) Nordische Schutzgeister und Todesboten.
Die Fylgjen sind Wesen, die losgelöst von Gestalt und Leib des Menschen, in der Regel nur im Traum wahrgenommen werden und in Frauen- oder Tiergestalt erscheinen. Als Schutzgeist einer einzelnen Person folgt der oder die Fylgja dieser stets mit wenigen Schritten Abstand nach. Es gilt daher als Unverschämtheit, gleich hinter einem Menschen die Tür zuzuschlagen (Vorsicht bei U-Bahn, Fahrstuhl und Drehtür).
Erst kurz vor dessen Tod erscheinen die Fylgjen ihrem menschlichen Partner und sollen dann mit ihm sterben.

Solches „Sterben mit dem Substrat” wird auch von anderen geisterhaften Wesen berichtet. So sollen die griechischen Baumnymphen Hamadryades vergehen, wenn der von ihnen bewohnte Baum abstirbt und sie werden deshalb den Bestand dieser Wohnung zu verteidigen versuchen (HEDERICH, Gründl. mythol. Lex., Sp. 1187f.), so wie auch der Schutzgeist des Menschen diesen beschützt.
Menschen, die über die Gabe des zweiten Gesichts verfügen, sollen ihre Fylgja schon zu Lebzeiten sehen können. Eine Methode, auch ohne diese Gabe festzustellen, welche Tiergestalt die eigene Fylgja hat, soll man ein Messer in ein Taschentuch wickeln und hochhalten. Nun sagt man alle Tiernamen auf. Ist das richtige getroffen, wird das Messer aus dem Tuch rutschen und zu Boden fallen. (Arrowsmith 1994, S. 24).
Es heißt auch, nur die Menschenkinder, die mit einer geschlossenen Eihülle (Fruchtblase, Glückshaube) zur Welt gekommen sind, würden von einem Fylgja begleitet.

Soweit die Fylgjen Schutzgeister des Einzelmenschen sind, werden die Hamingja („Glück”) bei aller Ähnlichkeit von ihnen geschieden. Diese seien Ahnengeister, die innerhalb der Sippe über Generationen weitergegeben werden. Fylgjen und Hamingjen werden aber auch für einerlei gehalten. (vgl. J. GRIMM, Deutsche Mythologie, Bd. II, S. 728ff. u. Bd. III, N. s.730)
Ungeachtet dieser Unterscheidung sind verschiedene Namen der Fylgjen in Island Forynia, Haminigia, in Norwegen Folgie, Vardivil, Vardögl, Vardöiel, Vardygr und Ham (Arrowsmith 1994, S. 24).