Gagnrad

In der nordischen Mythologie ein Deckname des Gottes Odin.
Odin nennt sich Gagnrad, als er zum Thursen Vafthrudnir zieht, um mit dem einen Wettstreit um ihr Wissen zu beginnen, da ihm nach dem Urzeitwissen des Riesen gelüstet.(Edda, Wafthrudnirlied)

 

Galar

» siehe Fjalar

 

Garm

Garmr. In der nordgermanischen Mythologie der riesige Hund der Totengöttin Hel und Dämon der Unterwelt.
Er bewacht am Fluß Gjöll den Eingang zur Unterwelt Hel, wo er die Grotte Gnipahellir („überhängende Höhle”) behaust. Auf jeden, der hier ankommt stürzt sich Garm, vieräugig und mit blutiger Brust. Beispielsweise begnet Odin dem ihm heulend umkreisenden Hund, als er auf Sleipnir nach Nifelheim reitet (Edda, Balders Träume 2f.).
Garm steht zu Ragnarök in Gegnerschaft zu den Asen auf Seiten der Riesen. Er wird die Sonne verschlingen, im Kampf mit Tyr finden beide den Tod.
Ähnlichkeiten finden sich zwischen dem Garm und dem Fenriswolf, vgl auch den Managarm.
Die griechische Mythenwelt kennt auch einen derartigen Höllenhund, den Kerberos.

 

Gefjon

(nord. „geben”, Gefinn) Eine nordgermanische Riesin bzw. Göttin des Glücks, Fruchtbarkeitsgöttin und Segenspenderin. Sie ist Göttin der Jungfräulichkeit, zu der alle verstorbenen Jungfrauen eingehen und gehört zu den Wanen. Ihr Gatte ist Skjöldr, ihre vier Söhne vier Riesen von Stiergestalt.

Die Asen zogen auf Landsuche nach Norden, Ihnen voraus ging Gefjon und gelangte in das Reich des König Gylfi. Als fahrende Frau verkleidet erfreute sie den König mit ihrem Gesang. Der versprach ihr dafür soviel Land, wie sie an einem Tag mit vier Rindern pflügen konnte. Die vier Rindern waren aber die verwandelten Riesensöhne der Gefjon. Mit ihnen pflügte sie die gesamte Insel Seeland (zu Dänemark) vom Festland ab.

In Lokis Zankreden beschimpft sie der Spötter:
„Schmuck schenkte
dir der schöne Knabe;
mit den Schenkeln umschlangst du ihn.”
(Edda, Lokis Zankreden 20).

Es ist dies vielleicht eine Anspielung auf die Gegenleistung Gefjons an Gylfi.
Gefjon war sehr weise. Wie Odin kennt sie das Schicksal der Welt.
Gefjon ist auch ein Beiname der Freyja. Das Pflügen der Furche um Seeland wird auch Nerthus zugesprochen.

 

Geirrödr

(nord. „Speer-Schutz”) In der nordischen Mythologie ein Riese. Er hat zwei Töchter, Gjalp und Greip.
Geirrödr wird vom Thor in Geirrödargard mit einem glühenden Stück Eisen erschlagen.
Eine spätere Sage berichtet, wie der Held Thorskill in die Halle des Geirröd kommt und ihn dort als Untoten schlafend vorfindet.

Auch ein von Odin erzogener Königssohn führt den Namen Geirrödr. Mit List gewann er, der einen zwei Jahre älteren Bruder namens Agnar hatte, die Nachfolge seines Vaters Hraudung. Als Odin ihn einmal unerkannt besuchte, mißachtete Geirröd die Gastfreundschaft und kam darüber zu Tode, sein Sohn, der wie sein Onkel Agnar hieß, folgte ihm in der Herrschaft nach (Edda, Grimnirlied).

 

Gelfrat

Der Bruder Elses, der beinahe Hagen erschlägt aber von Dankwart getötet wird.

 

Gerdr

(isländ. „die durch Einzäunung geschützte”, „Feld”, auch Gerd, Gerda, Garta) In isländischer Mythologie ist sie eine Riesin, die zu den Jötunn gehört. Sie ist auch alte Erdgöttin.
Gerdr ist die Tochter der Riesen Aurboda und Gymir. Sie ist Schwester des Beli, Gattin des Freyr und mit ihm die Mutter des mythischen Königs Fjölnir.
Der Freyr ließ um Gerdr, deren Wohnung von einem Flammenwall umgeben war, durch Skrinir werben, dem er dafür sein Roß und sein Schwert gab.
Zunächst lehnte sie das Ansinnen Freyrs ab, ließ sich aber von Skrinir „überreden”, indem der ihr mit einem Zauberspruch drohte. Der hätte sie so häßlich gemacht, daß alle Hoffnung auf einen anderen Werber verloren gewesen wäre. So begab sich Gerdr neun Nächte später in einen Wald, wo sie mit Freyr zusammentraf.
Gerdr soll die nordische Erde versinnbildlichen, die den Winter über im Bann des Eises (Frostriesen Hrimthursar) ist, durch die Vermählung mit dem Himmelsgott (Sonne) Freyr aber befreit wird und fruchtbar wird.

 

Gere

Ein Markgraf im Gefolge Gunthers. Er wird als Bote zu Kriemhild geschickt.

 

Geri und Freki

(nord. „der Gefräßige” und „der Gierige”) In der nordgermanischen Mythologie zwei Wölfe.
Zusammen mit den Raben Huginn und Muninn gehören Freki und Geri zu Odins Begleitung, besonders als Totentiere des Schlachtfeldes.
In Walhall verzehren Freki und Geri alle Speisen, die Odin gereicht werden, während der nur den Wein trinkt:

Geri und Freki
atzt der vielberühmte,
der kampfstolze Kriegergott;
doch von Wein nur
lebt der waffenstrahlende
Odin immerdar.

 

Gernot

(von „Speer” u. „Kampf”, Gernholt) Er ist der Sohn der Nibelungenmutter Ute und des Dankrat, als einer der drei Burgunderkönige Bruder von Gunther und Geiselher sowie der Kriemhild.
Hin- und hergerissen zwischen Schwester und Bruder muß er letztlich im Kampf gegen Rüdiger von Bechlaren fallen, den selbiger Loyalitätskonflikt plagt und der auch von seiner Hand getötet wird. Ausgerechnet von ihm hatte Gernot auf dem Zug der Nibelungen zu Etzel jenes Schwert bekommen, mit dem er Rüdiger schließlich erschlug.
In der Thidrekssaga verbindet solche Tragik Rodinger (Rüdiger) und Gernholts Bruder Gislher.

 

Giebecke

Ein Fürst und Gefolgsmann Etzels.

 

Ginnungagap

(nord. „der mit Kräften erfüllte Raum”, „gähnender Abgrund”) In der nordgermanischen Mythologie ein leerer Raum. In der Urzeit, noch vor der Schöpfung lag Ginnungagap zwischen dem südlichen Muspelheim und dem nördlichen Niflheim.

Urzeit war es,
da Ymir hauste:
nicht war Sand noch See
noch Salzwogen,
nicht Erde unten,
noch oben Himmel,
Gähnung grundlos,
doch Gras nirgend.

In dieser Schlucht wurden die vom Norden eindringenden Eisströme durch die vom Süden kommende Glut zum Schmelzen gebracht. Im Schmelzen entstand der Riese Ymir und die Urkuh Audhumbla.

Vergleichbar sind das griechische Chaos und das jüdische Tohu wabohu.

 

Geiselher

(„Geiselher das Kind”, Giselher, auch Gyntar) Er ist der jüngste der drei Brüder Gunter, Gernot und Giselher, die als Könige in Worms über Burgund herrschen. Ihre gemeinsame Schwester ist Kriemhild, ihre Mutter Ute, der Vater Dankrat.
Im dritten Abenteuer des Nibelungenliedes, in dem Siegfried an den Hof nach Worms kommt, schlichtet Geiselher „das Kind” den aufkommenden Streit und lädt die Gäste auf die Burg ein.
Später redet er Siegfried aus, von Worms abzureisen (Nibelungenlied, 5. Abenteuer).
Am Tode Siegfrieds hatte Geiselher keinen Anteil, er war bei der verhängnisvollen Jagd nicht anwesend. Wohl aber wußte er von Hagens finsterem Plan. Er versucht, die unglückliche Kriemhild zu trösten, bei der Abreise Siegmunds gibt er dem trauernden Vater das Geleit (Nibelungenlied, 18. Abenteuer).
Nachdem man die Hunnen niedergemacht hat, ist es Geiselher, der die Helden daran erinnert, erst die Toten aus Etzels Saal zu schaffen, ehe man sich zur Ruhe begibt (Nibelungenlied, 34. Abenteuer). Am Ende tötet ihn der Wolfhart.

In der Thidrekssaga wird Gislhers Ende etwas anders beschrieben. Hier tötete der Niflunge Gislher mit dem Schwert Gram, das einst Sigfrid besessen hatte, den Markgraf Rodinger, einen Mann Attalas, und zwang so den Didrik zum Eingreifen in den Kampf. Gislher empfing von Hildebrand, gegen den er losstürmte, einen Streich, daß er niederstürzte. Als Didrik dann sah, wie die hassende Grimhild ihm, der noch lebte, und dem bereits toten Gernholt brennenden Brand in den Rachen stieß, erschlug er die Rasende.

 

Gjallarbru

(nord. Gjöll, „Brücke über den Jenseitsfluß”) In der nordgermanischen Mythologie die Jenseitsbrücke. Sie liegt auf dem nach Norden führenden Helvegr („Helweg”) liegt und überspannt den Jenseitsfluß Gjöll. Gjallarbru wird von der Riesin Modgudr bewacht.
Über diese Brücke reitet der Hermodr, als er nach Hel reitet, um von dort seinen Bruder Balder zurück zu holen. Der Ritt bleibt vergeblich, das Verhängnis Ragnarök nimmt seinen Lauf.

 

Gjallarhorn

Zunächst ist dieses ein halbmondförmiges Trinkhorn, aus dem der weise Riese Mimir das Wasser des Weisheitsbrunnens Mimirsbrunnr trinkt.
Zur Götterdämmerung Ragnarök wird Heimdall es aus seinem Versteck unter Yggdrasills Wurzel hervorholen und auf Gjallarhorn Alarm blasen, denn sein Ton ist in der ganzen Welt zu hören.

 

Gjalp und Greip

Die Töchter des Riesen Geirröd bzw. als Ägirstöchter zwei der neun Töchter des Aegir und der Ran.

Als Thor nach Geirrödargard zieht, versuchen sie, den Gott zu töten. Erst verursacht Gjalp mit ihrem Menstruationsblut eine Flut im Strom Wimur, dem größten Fluß der Welt, in der Thor und der ihn begleitende Loki fast ertrinken, dann stemmen beide Schwestern einen Stuhl, auf dem Thor sitzt, gegen die Hallendecke, daß der fast zerquetscht.
Weil Thor aber den Zauberstab der Grid entgegenstemmt, werden sie vom zurückstürzenden Gewicht zermalmt.

 

Gjöll

(nord. „der Brausende”, „Lärm”) In der germanischen Mythologie der Unterweltsfluß am Rande des Totenreichs der Hel.
Gjöll entspringt der Quelle Hvergelmir und strömt entlang der Menschenwelt, ehe er zur Hel herabrinnt. (Edda, Grimnirlied 28).Mit ihm genannt sind die Ströme „Nyt und Nöt, Nönn und Hrönn, Slid und Hrid, Sylgr und YIgr, Wid und Wan, Wönd und Strönd, Giöll und Leiptr”. ebd.)
Hier wartet der Höllenhund Garm auf Neuankömmlinge. Gjallarbru, eine goldene Brücke überspannt den Fluß, bewacht von der Riesin Modgudr.

Das Motiv des Flusses, über den die Toten auf der letzten Reise in einer Fähre setzen müssen kommt auch in der griechischen Mythologie vor. Hier ist es der Acheron, der auf dem Weg nach Hades gequert wird.

Gjöll heißt auch die Steinplatte, an der die Götter den Fenrir fesselten.

 

Gladsheim

anderer Name für den Standort von Walhalla

 

Glastheim

Wohnort von Forsetis

 

Gleipnir

(nord. „die Offene”, Gleibni) In nordischer Mythologie eine Schlinge.
Mit Gleipnir gelingt es den asischen Göttern den Wolf Fenrir zu fesseln, nachdem zuvor zwei andere Fesseln gerissen waren. Gleipnir ist fadendünn, dennoch kann niemand sie zerreißen. Gleipnir wurde von den Dvergr angefertigt, aus dem Geräusch einer Katze, dem Bart einer Frau, den Wurzeln der Berge, dem Atem eines Fisches und der Spucke eines Vogels.

 

Glenr

Der Gatte der Sonnengöttin Sol.

 

Glesir

(Glasir) Ein Hain, in Asgard, dessen Bäume goldene Blätter tragen. In ihm liegt Odins Halle Walhalla.

 

Glitnir

(nord. „strahlend”) Der glänzende Saal, in dem der nordische Gott Forseti täglich Recht über die Götter und Menschen spricht. Das Dach des Saals Glitnir ist aus Silber und ruht auf goldenen Säulen (Edda, Grimnirlied 15).

 

Gna

Sie ist Dienerin und Botin der Göttin Frigg.
Auf ihrem Pferd Hofvarpnir („Hufwerfer”) eilt Gna durch die Lüfte. Die Abstammung des Pferdes ist bekannt, die Eltern heißen Haarstruppig und Zaunspringe.

 

Gnitaheide

Hier läßt sich der Lindwurm Fafner mit seinem Drachenhort nieder und hier findet er durch Siegfried den Tod.
Die Gnitaheide ist ein historischer Ort. Der isländische Abt Bergsson (1155-1159) nennt in seiner Wegbeschreibung für die Pilgerfahrt nach Rom auch die Gnitaheide, wo Sigurd den Drachen erschlagen habe. Der Ort ist in Westfalen zu verorten.

 

Goltopp

Pferd des Heimdall

 

Goten

» siehe Stämme

 

Gram

Das Schwert des Helden Sigurd, daß ihm sein Ziehvater, der Zwerg Regin gefertigt hatte. Dieses Wunderschwert war von derartiger Schärfe, daß Wollflocken, die aufs Wasser gelegt gegen seine Schneide trieben entzweigeschnitten wurden .
Um es zu prüfen, schlägt Sigurd damit den Amboß des Schmieds mitten durch. Nur mit einer solchen Waffe gelingt es dem Helden, den Drachen Fafnir zu töten, um so den fluchbeladenen Goldschatz zu erwerben. Als Regin ihn um diesen bringen will, fällt auch seinem Streich zum Opfer.

Gram bleibt Sigurd weiter treu. Bei Sigdrifa vermag er mit seiner Hilfe deren Brustpanzer lösen und sie zu erwecken. Als er für den Gunnar die Brynhild gewonnen hat, legt er Gram in der Hochzeitsnacht zwischen sich und die Walküre als Zeichen, daß er mit ihr nicht die Ehe zu vollziehen gedenkt.
Am Ende ist es wiederum Garm, dessen Kraft sich Sigurd zunutze macht. Als er von Gutthorm tödlich getroffen ist, schleudert er das Schwert als letzte Handlung wider seinen Mörder, der dadurch in Hälften geteilt wie er den Tod findet.

Die Thidrekssaga berichtet abweichend davon, daß Sigfrid das Schwert Gram von seinem Ziehvater, dem Schmied Mime erhalten hatte. Weil Sigfrid wußte, daß Mime ihn töten wollte, erschlug er ihn mit dem Gram.

 

Grendel

(Grindel) Ein Riese, mit dem sich der Held Beowulf mißt.
Grendel entstieg des nachts dem Moor und drang in die Halle des Dänenkönigs Rudigar ein, griff sich einen der dort schlafenden Recken und fraß ihn. So fuhr er fort, bis den Dänen der Beowulf zu Hilfe kam, der den Grendel an der Pranke packte und ihm einen Arm abriß, daß der Riese an der Wunde verblutete (Beowulf, 4. Gesang).
Die Mutter des Grendel ist eine Teufels- oder Riesenmutter, die tief in jenem Sumpf haust und gegen die Beowulf antritt, nachdem er den Grendel getötet hatte (Beowulf, 7. Gesang).

 

Grerr

In der nordischen Mythologie ein Dvergr (Zwerg).
Grerr war einer der vier Schmiede, die Freyjas Halsband Brisingamen fertigten. Um diesen kostbaren Halsschmuck zu erwerben, hatte die Göttin mit jedem von ihnen eine Nacht zu verbringen.
Die anderen waren Berlingr, Dvalinn und Alfrigg.

 

Gridarvölr

(nord. „Stab der Gridr”) In der nordischen Mythologie ein nach der Riesin Gridr benannter Zauberstab, den sie dem Gott Thor auf dessen Fahrt nach Geirrödargard mitgibt. Der Stab rettet ihn vor den Riesinnen Gjalp und Greip.

 

Gridr

(nord. „Gier”, „Heftigkeit”, Grid) In nordischer Mythologie eine freundliche Riesin. Sie gehört zu den Jötunn.
Gridr ist mit Odin die Mutter des Vidar. Ihm schenkte sie einen Stiefel, der es Vidar ermöglichte, im Rachen des Fenrir zu stehen, um ihm den Rachen zu zerreißen.
Auf dessen Fahrt nach Geirrödargard beherbergt sie den Gott Thor. Sie schenkt ihm einen Kraftgürtel, Eisenhandschuhe und den nach ihr benannten Zauberstab Gridarvölr („Stab der Gridr”).

 

Grimnir

Name des Odin

 

Gripir

Ein weissagender Zwerg und Sohn von König Eilimi. Seine Schwester ist Hiördis, die Mutter Sigurds. Gripir werden Weisheit und seherische Gabe zugesprochen.

 

Grimnismal, Grimnirlied

In diesem Lied, einem Merkgedicht, wird von Odin berichtet, der den König Geirröd prüft.

Unter dem Decknamen Grimnir sucht der Gott Odin den König Geirröd auf. Er will dessen Gastfreundschaft prüfen, wird aber nur schnöde behandelt. Denn Geirröd, von der Fulla gewarnt, vermutet in dem Fremden einen finsteren Zauberer, wegen seines dunkelblauen Mantels und da sich seine Hunde ängstlich vor dem Gast fernhalten.

Acht Tage ließ Geirröd den Grimnir in der Halle sitzen, wie es heißt zwischen zwei Feuern. Einzig des Königs Sohn Agnar reicht ihm Essen und Trinken. Am neunten Tag hebt Odin zu einem längeren Monolog an, in dem er Geirröds Verhalten anklagt, dann etliche Geheimnisse der Welt verkündet und sich schließlich als Odin zu erkennen gibt.

Entsetzt will Geirröd ihn vom Feuer wegholen, beim Aufstehen aber stürzt er in sein eigenes Schwert.

Eingeleitet wird das Grimnismal von einem kurzen Prosastück, denen 54 Gesätze in Versform folgen, in denen der Gott das nordische Weltbild entfaltet. Ein abschließendes Prosastück teilt das Sterben des Geirröd mit.

 

Groa

(„die grünende”) Eine Weise Frau und Heilerin.
Nachdem Thor im Zweikampf mit Hrungnir schwer verletzt wurde, weil sich Splitter von des Riesen steinerner Waffe in seinen Kopf gebohrt hatten versucht Groa, die Fremdkörper mit Zauber zu entfernen.
Während der Operation erzählt ihr Thor, das der lang vermisste Gatte der Groa, Aurvandil (o. Örvandil), noch lebe. Von Iötunheim im Norden kommend habe er ihn in einem Korb auf dem Rücken getragen und schon bald werde er heimkehren. Aus dem Korb lugte ein Zeh Aurvandils hervor, der zu Eis gefroren war, so daß Thor ihn abbrach und zum Zeichen, daß sein Besitzer noch lebe, an den Himmel warf. Dort leuchtet er seitdem als der Stern Örvandilstâ.

Im Eddalied „Zaubergesang der Groa” berät Groa den Swipdag, nachdem der sie nekromantisch geweckt hatte (Edda, Grógaldr).

Über die gute Nachricht war Groa so beglückt, daß sie den Rest des Zaubers vergaß und Reste von Hrungnirs Wetzstein im Schädel des Donnergottes verblieben.
Der nordischen Groar soll bei den Germanen Mitteleuropas die Breide (Bertha) entsprechen (Grimm 1992, S. 311).

 

Grottasongr

(Mühlenlied)
Dieses Lied beschreibt, wie der dänische Sagenkönig Frodi in einer paradiesischen Welt des Friedens und Gerechtigkeit herrscht (Strophe 5). Tatsächlich verdankt er seinem Reichtum ständigem Unrecht (bzw. dauernder Bändigung der Naturkräfte), denn die Riesinnen Fenja und Menja mußten ohne Unterlaß in seiner Wünschelmühle Grotti allerlei Glücksgüter mahlen. Ihre Bitte um eine Pause verwehrt ihnen der König (Str. 6).

Als alle bis auf die Riesinnen nächtens ruhen, klagt Menja: Sie beide könnten sich als Sprößlinge eines uralten, einst herrschenden Geschlechts eine derartige Behandlung nicht gefallen lassen (Str. 8-17).
Ihre Schwester Fenja beschwört daraufhin ein feindliches Heer (Str. 18), das beide Riesinnen solange mahlen, bis Frodis Reich unter dem Angriff der Schildungen versunken ist.

 

Gullfaxi

(„Goldmähne”) Der Hengst des Hrungnir, dem stärksten der Reifriesen.
Auf diesem Pferd wagte der Riese einen Wettritt gegen Odin, der den achtbeinigen Sleipnir, das schnellste Pferd der Welt ritt und unterlag um Haaresbreite.
Nach Hrungnirs Tod erhält Magni dieses Pferd.

 

Gullinbursti

(Gullinborsti, „Goldborste”) In der nordischen Mythologie der Eber des Gottes Freyr.
Der Sonneneber Gullinbursti, der goldene Borsten und die Schnelligkeit eines Pferdes hatte, soll vom Zwergen Sindri geschaffen sein. Seine goldenen Borsten erhellen die Nacht, wenn Gullinborsti den Wagen des Freyr über den Himmel zieht.
Einen ähnlichen Eber (Saem. 114) besaß laut Edda auch die Göttin Freyja.

 

Gullinkambi

(nord. „Goldkamm”) Dieser Hahn mit goldenem Kamm wird zu Ragnarök in Walhall krähen und so zur letzten Schlacht zwischen Göttern und Riesen krähen.

 

Gulltopp

(nord. „Goldzopf”) Das Pferd des Gottes Heimdalls.
Auf Gulltoppr reitet dieser Ase täglich zum Gerichtplatz an der Esche Yggdrasil (Edda, Grimnirlied 30).

 

Gullveig

(Gulltweig, nord. „die Goldreiche”, „Gold-Trank”, „-Rausch”, „die Goldkraft”) In der germanischen Mythologie eine Seherin und Weise Frau bzw. Hexe, die zu den Vanen gehört.
Gullveig verstand sich auf die Zauberei Seidr, außerdem war sie Hüterin von Schatzen.
Gullveig wurde zu den Asen geschickt. Diese erlagen der Goldgier und verlangten von Gullveig, daß sie den Ursprung des Reichtums enthülle. Gullveig verweigerte dieses, also versuchten die Asen dreimal, Gullveig zu foltern und zu verbrennen (Edda, Voluspa 25).
So kam es zum Krieg zwischen Asen und Vanen und damit der Krieg in die Welt, bis endlich nach Ragnarök eine Zeit des Friedens einkehren wird.

 

Gungnir

In der germanischen Mythologie der Speer (Ger) Odins.
Zusammen mit seinen Söhnen hatten der Zwerg Ivaldi und seine Söhne den Gungnir angefertigt. Nie hält er in seinem Stoß inne.
Mit Gungnir kam der Krieg in die Welt, als Odin ihn gegen die Vanen schleuderte (Edda, Voluspa 18).

 

Gunther

(ahd. Kampf + Heer; Gundahar, Gundikar) Er ist im Nibelungenlied der König der Burgunder. Mit ihm burgundische Könige sind Giselher und Gernot, ihre gemeinsame Schwester ist Krimhild, ihre Mutter Ute.
Beschrieben wird Gunther als weißblonder Rittersmann, auf Waffen und Schild führte er den gekrönten Adler als Zeichen seiner Königswürde.
Seine Frau wird die Brunhilde, die mit Hilfe des Siegfried seine Gattin wird. Ihr gemeinsamer Sohn heißt nach diesem Helfer Siegfried. Gunther stirbt am Hofe des König Etzel auf Veranlassung seiner Schwester Krimhild.

In der nordischen Edda heißt dieser Gunther Gunnar.

Als historisches Vorbild für den Gunther des Nibelungenliedes gilt ein König der Burgunder, Gundahar. Der war etwa ab 413 im Gebiet von Worms König und fiel 436 gegen die hunnischen Söldner des Aetius.
Gunther nennen im Nibelungenlied auch Siegfried und Kriemhild ihren Sohn, der Kriemhild in Worms geboren wird. Sie ehren mit dieser Namensgebung Kriemhilds Bruder, den vorgenannten Gunther.

 

Gunnlöd

(nord. „Einladung zum Kampf”) In der nordgermanischen Mythologie ist Gunnlöd eine Riesin vom Geschlecht der Jötunn.
Gunnlöd bewachte den Skaldenmet ihres Vaters Suttungr (oder Surtr). Der verweigerte dem Gott Odin einen Schluck von diesem Met. Um ihn dennoch zu erhalten kroch Odin in Schlangengestalt zu Gunnlöd und verführte sie.
Nachdem er drei Nächte bei ihr verbracht hatte, durfte er drei Schlucke des Mets trinken. Daraufhin entfloh Odin in Gestalt eines Adlers und nahm so den Odrörir mit sich.
Gunnloed gebar in Gedächtnis an dieses Ereignis den Dichtergott Bragi.

 

Gutthorm

(Guttorm) Er ist der Sohn von Grimhild und Stiefsohn des Giukis. Damit ist er Stiefbruder von Gudrun, Gunnar und Högni.
Gunnar und Högni dingen ihn, der gegenüber dem Opfer nicht von Eiden an gebunden ist, den Sigurd zu morden. Als der das unternimmt, findet auch er selbst durch Sigurds Schwert Garm den Tod.
Im deutschen Nibelungenlied übernimmt dieses Verbrechen Hagen (Högni) selbst.

 

Gymir

(nord. vielleicht „Meer”) In nordischer Mythologie Meerriese sowie Erdgott mit dem Beinamen „Erdmann”. Er gehört zum Riesengeschlecht der Jötunn, soll aber auch Frostriese (Hrimthursar sein).
Gymir ist der Gatte der Aurboda und Vater der Gerdr und des Beli.
Manchmal überschneidet sich die Gestalt des Gymir mit der des Aegir.