Hadburg

»siehe Siegelind

 

Hagen

(Hagen von Tronje, nach dem elsässischen Ort Tronia, später Kirchheim, die Deutung ist unsicher) Im Nibelungenlied ist dieser Sohn Aldrians ein Vasall Gunthers, König der Burgunder, und dessen treuer Gefolgsmann und Ratgeber. Er ist der Onkel des Helden Ortwein, ein Bruder ist Dankwart. Sohn des Hagen ist Nifel.
Über Hagens Zeugung wird auch berichtet, daß seiner Mutter, der Frau Adrians und Tochter König Irians (Yrian, der reiche), als sie trunken war, ein Alb erschien, der ihr in ihrem Grasgarten beigewohnt habe (Thidrekssaga, Mb 169). Somit wäre Hagen halb Mensch, halb Albe und damit seine recht dämonische Zeichnung erklärt.

Weil Hagen somit keinem gültigen Verhältnis entsprossen war, wurde nicht er, sondern sein jüngerer (Halb-)Bruder Gunther König, der wohl einer zweiten Ehe Aldrians entstammte. Hier wird auch eine höfische Intrige kolportiert: Der „Albe” war kein übernatürliches Wesen, sondern ein normaler Mensch, wohl aber vornehmer und fremder Herkunft, der den Suff der Königin ausnutzte. Zeuge des Fehltritts war ihre Magd, die das Geheimnis dem Didrik steckte, der es später König Aldrian mittelte, der daraufhin eine andere Frau nahm und mit ihr Gunther, Gernholt und Gislher zeugte (Ritter-Schaumburg 1992, S. 110f.).

Beschrieben wird Hagen als schwarzhaarig, mit buschigen Brauen und großer Nase, sein eines Auge war schwarz. Insgesamt bot er einen grimmigen Anblick, doch durchaus edel, wie Gunther führte er einen (ungekrönten) Adler in seinem Schild, das silbern war und so Hagens königliche Abkunft erkennen ließ.

Für seine Königin Brünhilde ermordete er den Siegfried, indem er ihm seinen Speer zwischen die Schultern rammt (Nibelungenlied, 16. Abenteuer). Die Meucheltat trägt ihn den Haß Krimhilds ein, was weiter gesteigert wird, als Hagen ihr auch noch den Hort Nibelungs raubt und im Rhein versenkt (Nibelungenlied, 19. Abenteuer). Im zweiten Teil des Nibelungenliedes ist er der Gegenspieler von Siegfrieds Gattin Kriemhild.
Bereits zu Beginn der Reise der an den Hof Etzels prophezeien ihm zwei Wasserfrauen, daß alle Helden sterben werden, nur ein Pfaffe kehre lebendig nach Worms zurück. Zur Probe wirft er den Kaplan in den Rhein. Als der Nichtschwimmer wider erwarten das Ufer erreicht weiß er, daß ihr Schicksal besiegelt war (Nibelungenlied, 25. Abenteuer).
Am Ende fällt er durch die Hand Kriemhilds (Nibelungenlied, 39. Abenteuer).

Die Thidrekssaga berichtet, Hagen habe in der letzten Nacht seines Lebens noch einen Sohn gezeugt. Dieser, er hieß Aldrian, wuchs am Hof Attalas auf, der ihn wie seinen eigen Sohn behandelte. Im Herzen trug Aldrian, dem die Vorgeschichte erzählt worden war, den Wunsch nach Rache. Er lockte Attala in eine Höhle, in der Sigfrids Hort verborgen sein sollte und sperrte seinen Ziehvater darin ein, daß er verschmachtete.

In der nordischen Überlieferung der Sage ist Högni (Hagen) ein Bruder Gunnars (Gunther) und Gudruns (Kriemhild). Anders als im Nibelungenlied wird er nicht zum Mörder Sigurds (Siegfrieds). Vielmehr wird Högni selbst zum Opfer des habgierigen Atli (Attila), der ihn grausam tötet. Sein Sohn Hniflung (Nifel) rächt die Bluttat (Edda, Das grönländische Atlilied 87f.).

 

Har,Harbard

ein Name Odins

 

Hardgrep

(Harthgrepa) Sie ist eine Riesin. Hardgrep soll die bemerkenswerte Eigenschaft haben, sich mal groß, mal klein machen zu können.

 

Harier

»siehe Stämme

 

Hati

»siehe Skalli

 

Hawart

von Dänemark. Ein Gefolgsmann Etzels und Lehnsherr Irings.

 

Heid-

Seherin

 

Heidrun

In der eddischen Mythologie eine Ziege.
Heidrun lebt in Odins Halle Walhall. Wie der Hirsch Eichdorn ernährt sich vom Laube des Baumes Lärad (vielleicht die Krone des Weltbaumes Yggdrasill). Dafür spendet ihr Euter einen nie versiegenden Strom Milch bzw. Met, zur Freude der Einherier (Edda, Grimnismal 25).

 

Heimdall

(Heimdallr, nord. „der Hellerleuchtende”, auch Iring, Rig) Ein Schutzgott der nordischen Mythologie und Gott des morgendlichen Sonnen- und Tageslichtes.. Heimdall ist Sohn von gleich neun Müttern, den Aegirstöchtern. Heimdall wohnt in den Himmelsbergen Himingbjörg (Himmelsburg), sein Vater ist der oberste Gott der Asen, Odin.

Der Götterwart Heimdall braucht „weniger schlaf als ein vogel, sieht bei nacht wie bei tag hundert meilen weit und hört das gras auf der erde, die wolle auf den schafen wachsen.” (GRIMM, Deutsche Mythologie, 1. Bd., 1878)
Im Munde trägt er Zähne aus Gold, auch der Name seines Pferdes, Gulltoppr („Goldzopf”), deutet auf dieses Material hin.

Heimdall ist wie Balder ein gütiger und lichter Gott. Er ist „Wächter der Götter” und hütet die himmlische Brücke des Regenbogens Bifröst. Loki verspottet diese Aufgabe in seinen „Zankreden”:

48 Loki:
Schweig doch, Heimdall!
Dir ward ein häßlich Geschick
in der Urzeit auferlegt,
da mit nassem Buckel
du nächtlich stehn
und Walhall bewachen mußt. Edda, Lokasenna, zit. n. Genzmer (1981), S. 100


Sein Horn Gjallarhorn liegt unter Yggdrasills Wurzel bewahrt. Einst wird Heimdall durch Blasen des Gjallarhorns den Beginn der Ragnarökr ankündigen. Im dann entbrennendem Endkampf werden Heimdall und Loki einander umbringen.

Bis es aber soweit ist, wird Heimdall in Ruhe sein behagliches Heim Himmelsburg genießen und dort dem herrlichen Mete frönen (Edda, Grimnismal, 13).
In der Voluspa bezeichnet die Seherin Heimdall als Stammvater der Menschen.

„Gehör heisch ich
heilger Sippen,
hoher und niedrer
Heimdallsöhne:
du willst, Walvater,
daß wohl ich künde,
was alter Mären
der Menschen ich weiß.”
Edda, Voluspa, hier zit. n. F. Genzmer

Im Merkgedicht von Rig (Rigspula) ist wohl Heimdall derjenige, der die Menschen besucht und ihnen die ständische Ordnung gibt, mit Knechten, Freien, Kriegern, Weisen und dem König, siehe Rig.

Das Motiv eines Hornbläsers, der den letzten Kampf ankündigt, ähnelt den das Jüngste Gericht ankündigenden Engeln der christlichen Endzeit (Offb. 8,6ff.).

 

Helke

(Helche, Herche) Die Frau Etzels, Tochter des Oserich. Sie ist Mutter von Diether, Ort und Scharf sowie Tante der Herrat. Zu Etzel gelangte sie als ein Geschenk Rüdigers, der sie entführt hatte. Als sie stirbt wirbt Etzel um Kriemhild.

 

Hel

(nord. „Hölle”, „Höllenwelt, -raum”, Hellia, Helheim) In der germanischen Mythologie ist Hel zum einen das Totenreich unter den Wurzeln Yggdrasills, zum anderen Name der Todesgöttin selbst.
Die Todesgöttin Hel ist eine Tochter der Riesin Angrboda und des Loki. Ihre Geschwister sind die Midgardschlange Midgardsomr und der Fenriswolf. Ihr Saal heißt Eljudni („Plage”).
Hel wird geschildert als halb schwarze, halb weiße Göttin, welche die Seelen der auf dem Lande und an Krankheit verstorbenen im Empfang nimmt und unerbittlich festhält. Auf ihrem dreibeinigen, grauen Totenpferd Helhesten soll Hel die Toten holen und nach Nifelheim bringen.
Das Totenreich ist das Ziel für alle, die auf dem Land an Krankheit oder Altersschwäche sterben. Ertrunkene gehören der Ran und die Kriegstoten als Einherier je zur Hälfte Odin und Freya. Auch Götter müssen den „Helweg” gehen, beispielsweise Balder nach seiner versehentlichen Tötung durch Hödur.

Hel umfaßt neun Welten. Das Reich liegt in der Unterwelt Niflheim. Das überschreiten des Gatters der Brücke Gjallarbru, die über den Fluß Gjöll führt bedeutet ewigen Abschied. Ein Hund hält hier Wache, sein Name ist Garm.

Die Christen machten aus Hel, dem Aufenthaltsort der Toten, die Hölle als Strafort mit entsetzlichen Foltern.

Wie die Hel halb schwarz, halb weiß dargestellt ist, sind auch andere Göttinnen in ihrem Apekt als trauernde Göttin schwarz dargestellt. So kennt man eine schwarze Diana, eine schwarze Demeter, auch die Erinnyien und Furien werden schwarz und weiß gebildet, Hekate hat halb schwarze, halb weiße Kleidung. Das Christentum kennt die Maria als schwarze Madonna.

 

Helmnot

Einer der Amelungen des Dietrich von Bern.

 

Helvegr

(„Helweg”) In der nordgermanischen Mythologie der Weg, der über die Jenseitsbrücke Gjallarbru in das Totenreich der Hel führt.

 

Hermionen

»siehe Stämme

 

Hermod

(Hermodr, Hermut, Hermodur, nord.)In der nordischen Mythologie ein Götterbote. Hermod ist Sohn der Frigg und des Odin, Bruder von Balder und Hödur. Mit dem Dichter Bragi begrüßt er die in Walhall ankommenden Einherier. Als Bote der Frigg reitet er auf Odins Pferd, dem achtbeinigen Sleipnir während neun Nächten in das Totenreich der Hel, um diese zur Herausgabe des ermordeten Balder zu bewegen. Sein Bemühen bleibt vergebens weil Hel sich weigerte, Balder gehenzulassen, bevor nicht alles und jeder um ihn weinte.
Immerhin bringt er Odins Armreif zurück, den der um Balders Leichnam gelegt hatte. Als Götterbote erinnert Hermod an den griechischen Hermes und den römischen Merkur. Auffallend ist die namentliche Ähnlichkeit dieses nordischen Götterboten mit dem griechischen Hermes vergleichbarer Funktion.

 

Hermunduren

»siehe Stämme

 

Himingbjörg

(Himmelsburg), Wohnort Heimdalls

 

Hjuki

(der zunehmende (Sohn des Mondes))

 

Hler

(nord. „Meer”) In der nordischen Mythologie ein Sohn des Urriesen Fornjotr.
Hler ist eine Personifikation der Naturgewalt. Seine Brüder sind Logi („Feuer”) und Kari („Wind”).

 

Hlidskialf

(Lidskialf) Von seinem Thron Hlidskialf aus kann Odin alle neun Welten überblicken und alles sehen und hören, was getan und gesagt wird.

Einmal sitzen Odin und Frigg auf Hlidskialf und wetten, ob Odins Schützling Geirröd ein großer König sei oder ob der, wie Frigg behauptet, ein schnöder Geizhals ist, der die Gastfreundschaft mißachtet (Edda, Grimnismal).

Von diesem Hochsitz erspäht Odin auch den flüchtigen, in einen Lachs verwandelten Loki.

 

Hnitbjörg

In diesem Versteck in der Tiefe eines Berges bewacht Gunnlöd für ihren Vater, den Riesen Suttungr den wunderbaren Met Odrörir.

Odin sucht sie unter dem Decknamen Bölverkr heim und erhält von ihr Hilfe zur Erlangung des Odrörirs, indem er drei Nächte mit ihr verbringt.

 

Hödur

(nord. „Kämpfer”, Höd, Höder, Hödr, Hödyr) In der germanischen Mythologie ein blinder Gott.
Hödur ist der Sohn Odins und der Frigg. Seine Brüder sind Balder und Hermodur.
Hödur beurteilt die Menschen nicht nach äußer Erscheinung, sondern nach inneren Werten.
Auf Anstiften Lokis schießt Hödur unwissentlich einen tödlichen Mistelzweig auf seinen Bruder Balder und tötet ihn. Dafür erschlägt den ihn sein Halbbruder Vali.
Nach Ragnarök werden Hödur und Balder wiederkommen. Versöhnt und einträchtig werden sie in Walhall freundschaftlich in der neuen Welt herrschen.

 

Hoenir

In nordischer Mythologie ein Meer- und Wassergott, Wolkengottheit, Frühlings- und Jahresgott und Herr der Schwäne und einer der zwölf Asen.

Der langbeinig gedachte Hoenir (er wird auch Vili genannt) erschuf zusammen mit seinen Brüdern Odin und Lodur (Ve) das erste Menschenpaar Askr und Embla.
Er gab diesen den klaren Verstand (Edda, Voluspa 17f.), in manchen Mythen auch die Stimme.
Nach dem Friedensschluß zwischen Asen und Vanen nach ihrem Krieg kam er zusammen mit Mimir als Geisel zu den Vanen.
Die aber waren nicht übermäßig begeistert von ihrem neuen Mitbewohner, denn Hoenir hatte seinen klaren Verstand offensichtlich ganz den Menschen überlassen. Ständig redete der Bruder Odins immer nur das, was zuvor bereits Mimir verkündet hatte und war unfähig, irgendeine Entscheidung zu treffen.
Irgendwann reichte es den Wanen und sie schlugen Hoenirs Vorsprecher Mimir den Kopf ab.

 

Holda

(Hulda, Holde, Frau Holle, „die holde”, goth. hulths, alt. hollr, vgl. Huld) Sie ist die freundliche, mildtätige Göttin aber auch die unholde Todesgöttin.

Ihr ist der Holunder heilig, ein Hase trägt ihr eine Fackel.
Die Holda ist die Frau Holle des Märchens, ein höheres Wesen freundlicher Gesinnung, die dem gutgeführten Haushalt Fülle beschert. Als himmlisches Wesen umspannt sie die Erde. Wenn sie ihr Bett macht, rieseln die Daunen als Schnee nieder.

Gern hält sie sich an Seen und Brunnen auf, beim mittäglichem Bade verschwindet sie im See. Das erinnert an die Umzüge, die zu Ehren der Nerthus oder der Hertha veranstaltet wurden. Am Ende wurde der gezogen oder getragene Wagen bzw. das Schiff der Göttin im Wasser versenkt. Bei diesem umherziehen bringt die Göttin Fruchtbarkeit über das Land. Wer ihr begegnet findet im Märchen Späne zu Gold verwandelt und andere derartige Wundergaben. Hier zeigen sich Parallelen zur Isis-Verehrung, die bereits Tacitus auffielen (Germania, 9).

Ihre dunkle Seite zeigt Holda, wenn sie wie Wotan als Wilde Jagd in ihrem Wagen durch die Lüfte fliegend durch die Nacht braust, in ihrem Gefolge die Alben und Hexen (Berggeister nennt man auch Huldrefolk).
Einem Aberglauben zufolge fielen ihr und Wotan als heidnischen Gottheiten die Seelen ungetauft gestorbener Christenkinder zu.
Wer zur Hölle fährt, erblickt sie als häßliche alte Frau, mit langer Nase und großen Zähnen.
Auch ist Holda als Göttin des Haushalts die schöne Spinnerin, die fleißigen Mädchen hold ist und ihnen Reichtum und Fruchtbarkeit schenkt, während sie die unwilligen besudelt.

Holda ähnelt den vielen Formen anderen Göttinnen, zum Beispiel Diana oder Isis. Alles in allem erinnert Holda an die weibliche Göttinnendreiheit aus Jungfrau, Mutter und altem Weib. Diese Konstellation findet sich beispielsweise in den nordischen Nornen, den griechischen Moiren, die Christenheit kennt die dreifache Maria am Kreuze ihres Sohnes Jesus (Johannes 19,25), die in dieser Richtung gedeutet wird.

Holda entspricht ganz der nordischen Frigg oder der Freya und damit vieler weiblicher Erd- und Muttergottheiten.
Namentlich ähnelt der Holda die bei Snorri (Edda) erwähnte Zauberin Huldr. In Skandinavien weiß die Volkssage von den Berg- und Waldfrauen Hulla, Huldra oder Huldre, die mal jung und schön, mal alt und finster angetroffen werden. Holda ist auch die Frau Venus (Freia, nach der römischen Göttin), die den Tannhäuser zu sich in den Hörselberg lockte.
Das Huldrevolk sind die Untertanen der Bergkönigin, wie auch der Frau Holle ein stilles unterirdisches Volk angehört. An die zaubernde weise Frau Huldr dachte womöglich Martin Luther, als er die biblische Wahrsagerin Chuledda mit Hulda übersetzte (2. Könige 22,14-20).

J. GRIMM, A. KUHN u. a. teilten die Ansicht, mit Frick, Holda und Bertha sei ein und dieselbe Göttin gemeint. Auch Frû Gôde und Frau Herke teile ihre Züge und führen mit ihrem Gatten Wuotan die wilde Jagd an, ihnen entspreche auch die vorwiegend in England bekannte Mare und die wendische Murawa (Murraue) ist (KUHN/SCHWARZ (1983) Vorwort XXIII). Ein friesische Form ist Ver Helle. Im Friesischen entspreche ein e zuweilen dem althochdeutschen u, das ll leite sich von ld her, womit Helle der Hulda gleiche (ebd., XXIV).

KUHN skizziert für den von ihm untersuchten Teil Deutschlands das Verbreitungsgebiet der Namen der Göttin. In der Uckermark heiße sie Frick, in der Prignitz Frau Gode, in der Mittelmark Frau Harke und in der wendischen Spree-Region die Murraue (ebd., XXIV).

 

Hoegni

Ein König. Hoegni hatte eine Tochter, die Sigrun.
Die wollte er gegen ihren Willen dem Hödbrodd verheiraten. Es eilte ihr aber der Helgi und tötete Hödbrodd, Hoegni und dessen ganze Sippe.

 

Hornbog

der Schnelle, ein Gefolgsmann Etzels

 

Hräswelg

(nord. „der Leichenschlinger”) In der nordischen Mythologie ein Riese, der in Gestalt eines gewaltigen Adlers die Winde erzeugt.
Hräswelgs Wohnort ist am Rand des Himmels. Immer, wenn er mit seinen Flügeln schlägt, wehen Winde über alle Völker der Erde (Edda, Wafthrudnirlied 36f.).

 

Hreidmar

Ein Riese der nordischen Mythen.
Hreidmar ist der Vater dreier Söhne namens Otter, Fafnir und Regin sowie zweier Töchter namens Lyngheid und Lofnheid.

Als Hreidmar von seinem eigenen Sohn Fafnir wegen des Hortes erschlagen wird, fordert er seine Tochter Lyngheid auf, eine Tochter zu gebären, deren Sohn den Mord rächen würde (Edda, Lied vom Drachenhort). Dadurch soll wohl eine Blutschuld innerhalb der Famile vermieden werden. Immerhin weist Lyngheid vor dieser Aufforderung das Ansinnen des sterbendes Vaters zurück, sie möge gleich den Bruder erschlagen.

 

Hrönn und Hrid

Zwei Flüsse, die von der Menschenwelt zur Totenwelt der Hel strömen.
Im „Zaubergesang der Groa” beschwört Swipdag seine verstorbene Mutter Groa aus ihrem Grabhügel, damit ihr Segen ihn vor dem Fluch seiner Stiefmutter bewahre. Groa singt ihm unter anderem, daß die Flüsse Hrönn und Hrid vor ihm verdorren mögen, er also keine „Helfahrt” (Tod) zu befürchten habe (Edda, „Zaubergesang der Groa”).

 

Hrimfaxi

(nord. „Rußpferd”, Rimfari) In der nordischen Mythologie der Name eines Pferdes.
Hrimfaxi hinterläßt Schaum aus seinem Maul, der sich als Tau über die Erde legt. Im Wagen sitzt die Nacht Nott (Edda, Wafthrudnirlied 14).
Gegenstück zu Hrimfaxi ist Skinfaxi. Dieses Pferd zieht den hellen Tag über den Himmel.

 

Hrimthursar

(nord. „Reifriesen”) In der nordischen Mythologie Frost- und Reifriesen.
Als bedrohliche Mächte (Thurs) wohnen sie im eisigen Norden, das eddische Grimnirlied siedelt sie unter einer drei Wurzeln der Yggdrasil an (31).
Ihr Ahnherr ist Ymir, der aus der Vermählung von Feuer und Eis hervorgegangen war. Als in der Urzeit die Ströme Hvergelmirs in Ginnungagab vereisten und unter der Wärme Muspellheims wieder aufschmolzen, bildete sich als erstes Lebewesen Ymir.
Als Ymir erschlagen wurde, ertranken in der Sintflut seines Blutes alle alten Riesen bis auf Bergelmir und seine Frau.
Hrimthursar sind zum Beispiel Fornjotr und Vafthrudnir.
Auch die als Jötunn bekannten Riesen stammen von Ymir her. Während mit aber mit Thurs eher zerstörerische Naturkräfte gemeint sind, ist Jötunn ein mehr wertfreier Begriff, Jöten und Hrimthursen stehen auch nebeneinander.
Hrimthurs
So heißt bei Snorri ein Riese, der als Steinmetz den Göttern beim Bau ihrer Burg Asgard hilft.
Dabei unterstützt ihn sein Hengst Svadilfari.

 

Hringhorni

(nord. „Schiff mit einem Kreis am Steuer”, Ringhorn) In der nordischen Mythologie ein Schiff.
Auf dem Schiff Hringhorni werden die Leichname Balders und Nannas bestattet und verbrannt.
Die Bestattung auf einem brennendem Wikingerboot, daß auf die See hinaustrieb, war im Norden bei Fürstenbeerdigungen üblich. Die Sitte ist auch aus anderen Kulturkreisen bekannt.

 

Hrungnir

(nord. „Lärmer”, Hrugner, Rungnir) In der nordischen Mythologie ist Hrungnir der stärkste und gefürchtetste der Riesen Jötunn. Er hat ein steinernes Schild und auch sein Kopf und Herz sind aus Stein.
Hrungnir entführte Thrudr, eine Tochter des Gottes Thor.
Eine Geschichte erzählt, wie Hrungnir nach einem Pferderennen nach Asgard kam. Die vorerst fröhliche Stimmung beim Gastmahl schlägt um, nachdem der Riese zu viel vom starken Met getrunken hat und alkoholisiert den Asen mit Mord und Totschlag droht.
Deshalb kam es zu einem Zweikampf mit dem Thor. Dabei konnte Thor zwar den Hrungnir töten, wurde seinerseits aber vom Stück eines Steines am Kopf getroffen.
Die tragische Wirkung des Alkohols auf das Gemüt des Riesen erinnert an die griechischen Kentauren, die bei einer Hochzeitsfeier in Weinseligkeit ausrasteten.

 

Hrymir

(nord., Hrym) In der nordischen Mythologie ein Riese.
Hrymir wird zu Beginn von Ragnarök das Schiff Naglfar von Muspelheim nach Asgard steuern.

 

Hugi

(„der Gedanke”) Ein junger Riese und Läufer des Utgardloki, dem im Wettlauf Thors Knecht Thialfi unterliegt.
Hugi ist eines der Trugbilder, die Thor und Loki in Utgard erleben.

 

Hugin und Munin

(nord. „der Gedanke” und „die Erinnerung”) In der isländischen Sage sind dies die beiden Raben, die zur Begleitung Odins gehören.
Hugin und Munin teilen Odin mit, was sie bei ihren Rundflügen über die Welt erkundet haben.
Als Odin, maskiert als Grimnir, den König Geirröd besucht, äußert er seine Sorge um die Raben, weniger um Hugin, mehr um Munin (Edda, Grimnirlied 20).

 

Hunold

Kämmerer und Kellermeister am Hofe Gunthers.

 

Hvergelmir

(nord. „brodelnder Kessel”)
In der nordgermanischen Mythologie ein Brunnen und rauschendes Wasserbecken, das im Inneren Niflheims liegt.
Hier entspringen alle Flüsse der Welt (Edda, Grimnirlied 26).
Eine der Wurzeln der Yggdrasill zieht aus dieser Quelle ihre Kraft. Hier haust der Drache Nidhöggr, der Leichen frißt und das Blut der Toten saugt (Edda, Voluspa).
Das Wortteil -gelmir deutet auf eine Verwandschaft zu verschiedenen Riesen hin (Örgelmir, Thrudgelmir, Bergelmir). Tatsächlich entströmt hier das Wasser (Elivagar), aus dem in der Urzeit in Ginnungagap durch Vermählung mit dem Feuer der Urriese Ymir entsteht.