Die zu den indoieuropäischen Völkern gezählten Kelten besiedelten in älterer Zeit Süd- und Südwestdeutschland, ehe sie wegen nachdrängender Germanen weiter nach Westeuropa und auf die britischen Inseln zogen.
Im zweiten Jahrtausend v. drangen berittene Scharen aus Asien nach Europa ein, wo sie auf die Reste der Megalithkulturen trafen. Epochen früher keltischer Kultur bezeichnet man nach bedeutenden Fundorten als Hallstatt- und La Tène-Zeit.
Sie unterwarfen ligurische und iberische Völkerschaften im Gebiet des heutigen Frankreichs (Gallier, Bretonen). Im Südwesten drangen sie im sechsten Jahrhundert vor in die Pyrenäenhalbinsel ein, die dortigen Kelter nennt man Keltoiberer. Um 387 v. erschienen sie vor Rom wo sie einen bleibenden Eindruck hinterließen. Im 3. Jahrhundert vor zogen das Keltenvolk der Galater auch nach der Balkanhalbinsel und bis Kleinasien. Andere besetzten die britischen Inseln (Gälen, Iren, Briten, Waliser, Scoten), von denen sie im 5. Jahrhundert nach der Zeitenwende die Angelsachsen verdrängten (Sie hielten sich allerdings in Wales, auf der Insel Man, in Irland und Schottland).
Nach griechisch-römischer Ausdeutung war Celtus Stammvater und Namensgeber der Kelten, der Sohn der Celtine, einer Tochter des Britannus.Sie war die Tochter des Britannus. Als Herakles die Rinder des Geryon durch Spanien und Gallien trieb, verliebte sie sich in den Heroen, und um mit ihm einig zu werden, entführte sie einige seiner Rinder. Herakles, der die Tiere unbedingt brauchte, um seine berühmten zwölf Arbeiten zu erledigen, war Celtine gegen Rückgabe zu Willen und zeugte mit ihm den Celtus.
Cäsar, der die von ihn angetroffenen Kelten insgesamt als „Gallier” bezeichnete, berichtet: „Alle Gallier rühmen sich, von Vater Dis abzustammen, und sagen, das werde von den Druiden überliefert.” (Caesar, Bell. Gall. VI,18.1)
Die Religion der Kelten wurde von den Druiden gepflegt, die ihre Lehre mündlich an ihre Schüler weitergaben. Darum fehlt eine schriftliche Grundlage. So bleiben an schriftlichen Zeugnissen nur die klassischen Autoren. Caesar gibt in seinem Werk „De bello gallico” nicht nur den Bericht eines Vernichtungsfeldzuges gegen Gallien, er liefert überdies eine detailreiche Schrift über die keltischen Kultur.
Besonders von den die britischen Inseln bewohnenden Kelten, hier vor allem den Iren, sind vier Jahreszeitenfeste bekannt. Es sind dies die „Jahresnacht” Samhain am 1. November, mit dem der Winter beginnt, der „Jahresmorgen” Imbolc am 1. Februar, dem der Frühling folgt, dem „Jahresmittag”, das Sommerfest Beltaine am 1. Mai und der „Jahresabend” zum Herbstbeginn Lughnasa am 1. August, wobei die Festlichkeiten jeweils mit dem Vorabend des Kalendertages beginnen.
Die keltische Gesellschaft kannte (in Gallien) zwei bestimmende Schichten. Neben den Druiden waren es die Ritter, reiche Kelten, die sich wegen ihres Vermögens die volle Schlachtausrüstung leisten konnten. Diesen Rittern schlossen sich die übrigen als Clienten an und folgten ihm auf seinen Kriegszügen. Caesar bezeichnet die Clienten durchweg als Sklaven. Diese Sichtweise kann allerdings von seiner römischen Herkunft bestimmt sein (in Rom war die Sklaverei allgemein üblich).
Die zahlreichen keltischen Stämme lebten untereinander in ständigem Krieg. Ihre Vorstellung von der Wiedergeburt der Seele, die sie mit den Germanen teilen, ließ sie ohne Furcht vor dem Tod in den Kampf ziehen.
Archäologische Funde geben reiches Zeugnis von der Höhe ihrer Kultur. Der Ackerbau war den Kelten bekannt und sie bewohnten wohlorganisierte, durch Mauern bewehrte Städte. Töpferei, Textil-, Schmiede- und Kunsthandwerk blüten.
Wichtige Quellen griechisch-römischer Sicht auf die Kelten, besonders Gallien, liefern Poseidonius, Strabon im Band 4 seiner Erdbeschreibung, Polybius, Diodorus Siculus im Band 5 seiner Weltgeschichte, Cäsar mit seinem Gallischen Krieg und Tacitus.
Grundzüge keltischer Religion und Mythologie
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(Grimhild) Im Nibelungenlied ist sie die Tochter der Könige von Burgund, Ute und Dankrat, wird zur Gattin des Helden Siegfried mit dem sie einen Sohn hat, der nach ihrem Bruder Gunther genannt wird. Als Siegfried getötet wird, rächt sie ihn, was zum Untergang der Burgunder unter dem Königtum ihrer Brüder Gunther, Gernot und Giselher führt.
Das Schicksal der Krimhild ist die Klammer, die beide Teile des Nibelungenliedes verbindet. Im ersten ist sie Gattin des strahlenden Helden Siegfried, im zweiten des Hunnenkönigs Etzel.
Ein Streit mit Brunhilde bringt ihr die Feindschaft Hagen von Tronjes ein. Nacheinander verliert sie erst ihren geliebten Mann Siegfried, dann den Nibelungenhort durch die Untreue ihres Bruders Gunther und die Tat Hagens. Nach einer Phase tiefster Trauer, während der das ganze Land leidet, dabei aber reich mit Kriemhilds Gold beschenkt wird, sinnt sie auf Rache. Die Gelegenheit bietet sich, als der Hunnenkönig Etzel um sie wirbt und sie zu ihm zieht. Die Aussicht auf den Hort läßt ihn die Burgunder zu sich einladen.
Rasch kommt es zwischen den Völkern zu Reibereien, einerseits wegen der Unversöhnlichkeit Hagens und Kriemhilds, andererseits wegen kultureller Unterschiede zwischen christlichen Burgundern und heidnischen Hunnen.
Dennoch bemüht sich Etzel um Ausgleich. Mit ihm hat Kriemhild einen Sohn namens Ortlieb. Etzel vertraut ihn den Burgundern zur Erziehung an, doch tötet den Knaben vor den Augen des Vaters der Gegenspieler Krimhilds, Hagen von Tronje. Zuletzt tötet Krimhild endlich den Hagen und fällt ihrerseits durch Hildebrand.
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