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DIE GERMANEN IN DER GESCHICHTE:

Hierzu gibt es bereits ausführliche Abhandlungen, so dass es müßig wäre, all das hier noch einmal zu wiederholen. Darum verweise ich den geneigten Leser zu Wikipedia: Die Germanen


Ich möchte nur kurz zusammenfassen wie es zur Zeit der Germanen in unserer Region aussah:

DIE VÖLKERWANDERUNG

Erste Berichte, wonach größere germanische Gruppen ihren Wohnsitz in Skandinavien und Norddeutschland verließen, reichen bis in das dritte vorchristliche Jh. zurück. 230 v.Chr. erschienen die Bastaren und Skiren an der Schwarzmeerküste. Funde wiesen die Bastaren als Angehörige der Jastorf-Kultur aus, die ursprünglich aus dem Elbe-Havel-Gebiet stammten. Etwa ein Jahrhundert später machten sich in Jütland und Südnorwegen größere Teile der ansässigen Stämme auf den Weg nach Süden.
Die Wandalen zogen von Nordjütland nach Schlesien.
Eine zweite, weniger starke Gruppe, benannt nach dem Teilstamm der Hasdingen, setzte sich an der Weichselmündung und in Masuren fest.
Die jütländischen Kimbern und Teutonen durchquerten auf ihrer jahrzehntelanger Wanderung mit den sich ihnen angeschlossenen Völkerscharen, weite Teile Mittel- und Westeuropas vom Donaugebiet bis nach Spanien. Mit einer errechneten Gesamtstärke von jeweils 100 000 -150 000 Personen wurden sie zeitweise zu einer ernsten Bedrohung für das Römische Reich.
Als Grund für den Wegzug großer Bevölkerungsteile nimmt man eine nachhaltige Verarmung der bislang genutzten Böden an.
Vor 70 v.Chr. verließen vorwiedend swebische Stämme aus dem Elbegebiet, denen sich vermutluch jütländische Eudosen und Haruden anschlossen ihre Heimat und drangen zunächst zum Oberrhein und dann auf gallisches Gebiet vor. Wo sie im Jahr 58 von Cäsar zurückgeschlagen wurden.
In diesen Jahrzehnten scheinen große Teile Germaniens in Unruhe geraten zu sein.
Bislang südskandinavische Stämme, darunter die Langobarden, Burgunder und Goten setzten sich am südlichen Saum der Ostsee fest.
Die Langobarden sind etwa seit der Zeitwende für etwa 4 Jarhunderte an der Unterelbe und in Mecklenburg nachweisbar.
Die Burgunder zogen ins Weichselgebiet, wo sie die nächsten 2 Jahrhunderte blieben.
Die Goten wanderte in das Gebiet zwischen Oder- und Weichselmündung aus.
Etwa in der Hälfte des 2.Jh. gerieten die germanischen Völker erneut in Bewegung. Offenbar nahm die Bevölkerungszahl zu was zu Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen führte.
Die Burgunder wurden um 200n.Chr. durch die Gepiden verdrängt und siedelten nun in der Lausitz. Die Goten wanderten in mehreren Schüben Ende des 2.Jh./erste Hälfte des 3.Jh. Richtung Schwarzes Meer ab.
Etwa zu selben Zeit zogen die Rugier von der südlichen Ostseeküste und die Heruler von der gegenüberliegenden Landseite nach Südrussland.
Von den letzteren wird berichtet, dass sie von den damals noch in Südschweden lebenden Dänen vertrieben wurden.
Seit Mitte des 5. Jh. begann die gewaltsame Landnahme von Jüten, Angel und Sachsen auf der britischen Insel. Die bis dahin im südlich Schleswig ansässigen Angeln nahmen ganz Mittel- und große Teile Nordenglands ein. Die vorwiegend von der Unterelbe kommenden Sachsen gründeten die Reiche Wessex, Essex und Sussex, wärend die Jüten von der Rheinmündung kommend, Kent und die Isle of Wight unter ihre Herrschaft brachten.
Die Wanderungen, der Finno-ugrischer Sprache angehörigen Stämme wie Finnen, Esten und Lappen(Samen)liegen vielfach im Dunkel der Geschichte. Als Urheimat wird der Oberlauf der Wolga vermutet. Die sogenannten ostseefinnischen Stämme zu denen neben Finnen die Esten und Liven zählen scheinen erst im dritten vorchristlichen Jh. die Ostseeküste im Bereich des nörtlichen Baltikums erreicht zu haben.
Seit etwa Christi Geburt setzten sich die ostseefinnischen Zuwanderer dauerhaft in Finnland fest. Vor deren Ankunft lebten hier schon die Lappen als Nomaden. Deren Herkunft im nordasiatischen Raum liegt.


Die Wanderung der Slawen aus ihrer Ursprungsheimat nördlich der Karparten zwischen oberer Weichsel und mittlerem Dnjepr hat als "letzter Akt der großen Völkerwanderung" die ethnischen Verhältnisse im Ostseeraum nochmals entscheidend verändert. Nachdem die germanischen Stämme das Gebiet zwischen Elbe und Weichsel im 5. u. 6. Jh. zum größten Teil verlassen hatten, rückten bereits seit dem 6. Jh. slawische Stämme warscheinlich kampflos in die weitgehend entvölkerten Gebiete nach. Die noch verbliebene germanische Restbevölkerung ging in den Slawen auf.
Vor unserer Haustür gefunden: braune Scherben slawischer Herkunft auf dem Raatz - heute Insel im Wentowsee. (Dr. Volker Schmidt Hornkamm datiert 8. Jh., gefunden von Schüler Justus Weller)




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Quelle: Geschichte der Ostsee von Wolfgang Froese/Nikol Verlagsgesellschaft mbH & co. KG, Hamburg, 2008