Vafthrudnir

» siehe Wafthrudnir

 

Vala

(Wala, nord.) Die Seherin und Weise Frau, nach der das Edda-Lied Voluspa benannt ist.
Sofern Vala nicht Name einer bestimmten Seherin ist, ist Vala ein anderer Ausdruck für Wölwa.

 

Valaskjalf

» siehe Walaskjalf

 

Vali

Wali (nord.) In nordischer Mythologie ein Rächergott. Er ist ein Sohn Odins und der Rind.
Erst eine Nacht alt, wird er die Ermordung seines Halbbruders Balder rächen und dessen versehentlichen Mörder, seinen blinden Halbbruder Hödr, töten.

Rinda im Westsaal
Wali gebiert:
nicht wäscht er die Hand, nicht kämmt er das Haar,
bis Balders Feind
auf dem Brandstoß liegt.
Edda, Balders Träume 11

oder

Baldurs Bruder war kaum geboren,
Als einsichtig Odins Erbe zum Kampf ging.
Die Hände nicht wusch er, das Haar nicht kämmt er,
Eh er zum Bühle trug Baldurs Töter.
Edda, Voluspa 37 u. 38

Nach Ragnarök wird er zusammen als eine der wenigen Gottheiten mit Vidar in die erneuerte Welt des Friedens zurückkehren (Edda, Wafthrudnirlied, 51).
In Norwegen gibt es einen nach Vali benannten Ort, Valaskiollh.
siehe auch Stammbaum der Asen und Vanen

Vali, Sohn Lokis
Auch einer der Söhne Lokis hieß Wali. Der wird in einen Wolf verwandelt und stürzt sich auf seinen Bruder Narvi. Narvis Gedärme werden dazu verwendet, Loki an einem Felsen festzubinden.

 

Vanen

Vanir, Wanen (nord. „die Glänzenden”, „die Gewohnten”, „die heimischen Götter von Feld und Flur”) In der nordgermanischen Mythologie ein Göttergeschlecht, eine ältere und kleinere Gruppe von meist Fruchtbarkeitsgottheiten, Schutzgottheiten der Bauern, Seefahrer und Fischer, die von der Göttin Nerthus stammen sollen.
Sie gelten als ältere, später von den kriegerischen Asen verdrängte skandinavische Gottheiten, friedliebende Naturgeister denen die Pflege von Feldern und Äckern oblag.

Wohnort der Vanen ist Vanaheimr. Sie gelten für weise und verständig und beherrschen den Zauber Seidr.

Ihrer Höchste waren die Mutter Erde und „die Gebieterin” Freyja mit den Beinamen Vanadis oder Matriarchin der Flur.

Bei den Vanen kommt die Geschwisterehe vor, wohingegen der Inzest bei den Asen als Blutschande angesehen wird. Durch Gullveig wecken sie in den Asen die Gier nach Reichtum, was zum Asen-Vanen-Krieg führt. Die Asen fingen die heilige Zauberin Gullveig und folterten sie. Beim Friedensschluß müssen die Vanen den Asen Freyr, Freyja und Njörd sowie den Kvasir als Geiseln überlassen, zu ihnen gelangen von Hoenir und Mimir.

Zwar galt seit Friedensschluß der asische Odin als höchster der Götter, aber die Vanen blieben in hohem Ansehen, viele behielten die Ehrfurcht vor ihren Zauberkräften. Alles Wissen, über das die Asen von nun an verfügten, stammte von ihnen.

Die Vanen: Freyr, Freya, Njörd, Gefion und Nerthus.

 

Vanheim

Im nordischen Weltbild der Wohnort der Vanen.

 

Ve

In nordischer Mythologie Urgott und Sohn des Urriesenpaares Borr und Bestla.
Zusammen mit seinen beiden Brüdern Vili und Odin schuf er das Urmenschenpaar Askr und Embla. Ves Anteil war es, ihnen Antlitz, Sprache und Gehör zu geben.
Vergleiche Lodur.

 

Veleda

Eine Priesterin und Seherin vom Stamm der Brukterer. Veleda war „die treibende Seele des ganzen Bataveraufstandes, in dem Civilis an der Spitze von Deutschen und Belgiern die ganze Römerherrschaft in Gallien erschütterte” (F. Engels 1987, Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates, S. 533).

Ihren „Amtssitz” hatte Veleda nach mancher Ansicht auf einem der Externsteine, die als Standort einer Darstellung der Irminsul gelten.

Diese Ereignisse (69-70/71) führten Rom fast zum Verlust seiner Eroberungen im nördlichen Gallien und in Germanien. Das der Rat einer Frau bei dieser waghalsigen Unternehmung, dem Aufstand gegen die Weltmacht Rom, eine so bedeutende Rolle innehatte bezeugt die hohe Wertschätzung der Frau bei den Germanen, wie sie auch Tacitus berichtet (Germania 20).

 

Verdandi

(Werdandi, nord. „werdend”) Germanische Schicksalsgöttin. Sie repräsentiert die Gegenwart.
Verdandi ist eine der drei Nornen, ihre Schwestern sind Urd und Skuld (Edda, Voluspa 20).

 

Vidar

(Widar, Vidarr, nord. „der weithin Herrschende”) In nordischer Mythologie ein Rächergott. Er ist ein Sohn Odins und der Riesin Grirdr.
Seine Wohnung heißt Widi und ist ein grüner, von Gesträuch und hohem Gras bewachsener Raum (Edda, Grimnirlied 17).

Zu Ragnarök wird Vidar den Tod seines Vaters rächen. Er reißt dem Wolf Fenrir den Rachen auf und stößt ihn durch dessen Schlund ein Schwert in den Leib. Oder aber Widar reißt dem Wolf seinen Rachen mitten entzwei (Edda, Wafthrudnirlied, 53).

Zur Rache wird Vidar sich zu Pferde begeben (Grimnirlied 17) und dabei seinen Geburts- oder Wohnort verlassen, nach den Verheerungen der Götterdämmerung wird er zusammen mit seinem Halbbruder Vali in der erneuerten Welt des Friedens herrschen (Wafthrudnirlied, 51).

Vidar wird auch als „schweigsamer Ase” bezeichnet.

 

Vili

(nord. „Wille”) In nordischer Mythologie Urgott und Sohn des Riesenpaares Borr und Bestla.
Mit seinen Brüdern Ve und Odin schnitzte Vili aus angetriebenem Holz das erste Menschenpaar Askr und Embla. Ihm verdanken die Menschen Verstand und Bewegung.
Zuvor hatten die drei Asen bereits den gewaltigen Urriesen Ymir getötet und aus ihm die Welt erbaut.
Als Odin einmal längere Zeit ausblieb, machten Vili und Ve Odins Frau Frigg zu ihrer gemeinsamen Frau, mußten aber verzichten, als der Hochgott zurückkam.
Vili heißt auch Hoenir.

 

Volker

Ihn stellt das Nibelungenlied als „Volker, den Spielmann” vor. Der Lehnsmann des Burgunderkönigs Gunther ist schon zu Beginn des Liedes beim Feldzug gegen Lüdegast und Lüdeger mit dabei (Nibelungenlied, 4. Abenteuer).

Mehr wird von ihm, einem Bewunderer Hagens, im zweiten Teil des Epos erzählt. Auf der Fahrt zum Hunnenkönig Etzel ermuntert der Fiedler die Burgunder mit seinem Spiel. Als der Wege Kundiger führt er sie jenseits der Donau durch das Land Elses.

Am Hofe Etzels tötet er beim Kampfspiel absichtlich einen reichen Frauenliebling der Hunnen. Nur das persönliche Eingreifen Etzels unterdrückt einen allgemeinen Streit (Nibelungenlied, 31. Abenteuer).

Als es in Etzels Saal zum Kampf zwischen dessen Leuten und den Burgundern kommt, verschließt Volkers Fiedeln magisch das Tor. Das stimuliert Hagen zu wütendem Streiten (Nibelungen, 33. Abenteuer).

Am Ende wird Volker von Hildebrand erschlagen.

 

Voluspa

(Volospa, nord. „Der Seherin Gesicht”) Die Voluspa ist das Eröffnungsgedicht der Edda, deren dichterisches und glaubensgeschichtliches Hauptwerk.
Die Strophen des Werkes enthalten eine Welt- und Göttergeschichte in spätgermanischer Sicht.
Die Voluspa ist als Rede einer Seherin gestaltet, die der Thinggemeinde die Geschichte des Göttergeschlechts enthüllt, von der Entstehung der Welt in der Urzeit bis zum Untergang Ragnarök.
siehe home-Voluspa

 

Vör

(nord. „die Vorsichtige”) Eine germanische Göttin der Treue, der Verträge und Eide sowie der Ehe. Nichts entgeht Vör, da sie eine äußerst vorsichtige Göttin ist.